School of Rock - Kunstausstellung und Konzert an der Gesamtschule Nord
In der Woche vor den Osterferien ist es in der gesamten Schule spürbar: das jährlich stattfindende, traditionsreiche Schulkonzert und die Kunstausstellung stehen unmittelbar bevor. So auch in der vergangenen Woche. Wolfgang Pappe ist als Musiklehrer für die Gesamtleitung der Konzertveranstaltung zuständig. Auf dieses Event, das am Donnerstag Abend stattfand, angesprochen, hält er einige Sekunden inne und erklärt: „Nach dem Schulkonzert ist immer vor dem Schulkonzert. Letztlich üben wir in unseren Klassen, AGs und Kursen immer an neuen Stücken und wir entwickeln uns immer weiter.“ In der Zeit vor dem Schulkonzert verdichtet sich alles und die gesamte Schule fiebert dem Termin entgegen. Dann ist der Moment gekommen, das Erarbeitete auf der Bühne zu präsentieren. Pappe meint hierzu: „Die Erfahrung auf der Bühne zu stehen ist unheimlich wertvoll und kann für die individuelle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ Doch am Ende steht nicht nur die individuelle Leistung im Vordergrund. Die gesamte Schulgemeinschaft trägt die Veranstaltung, die so auf sehr hohem Niveau durchgeführt werden kann. „Über zweihundertfünfzig Schülerinnen und Schüler sind daran beteiligt.“, so Pappe. Hierunter auch Schüler:innen, die eher im Hintergrund aktiv sind und doch unentbehrlich sind: beispielsweise als Mitglieder des schon viele Jahre bestehenden Technik-Teams der Schule.
Jeder Besucher, der am Donnerstag Abend in der großen Turnhalle in Vogelheim anwesend war, konnte das Ergebnis der Arbeit sowie die Leidenschaft für Musik unmittelbar erleben.
Licht aus, Spots an:
Die riesige, professionelle Bühne erstrahlte im Licht der bunten Scheinwerfer, die Instrumente eingehüllt im aufsteigenden Dampf der Nebelmaschinen. Das Intro „The final Countdown“ leitete in den Abend ein. Ob der Schulchor mit der mehrstimmig vorgetragenen Soul-Ballade „Lean on me“, die Tanz-AG mit modernen Tänzen und beeindruckenden akrobatischen Einlagen zu Hip-Hop-Rhythmen, die Musikkurse der Jahrgänge wie beispielsweise der Musikpraktische Kurs der Oberstufe: durchgängig begeisterten die Schüler:innen mit ihren musikalischen Darbietungen. Umjubelt auch Comfort und Sara Destiny, die den gesanglich äußerst anspruchsvollen Soul-Song „I know him so well“ sicher, authentisch und gefühlvoll vorzutragen wussten.
„School of Rock“ - durch Befreiung von Regeln und Konventionen zum Erfolg
Im Zentrum des zweiten Konzertteils stand das Musical „School of Rock“, „schauspielerisch und musikalisch vollständig eigenständig dargeboten von Schüler:innen“, so Wolfgang Pappe. „Dabei waren Schüler:innen des WP-Kurses im 9. Jahrgang sowie aus dem Projektunterricht der 6. bis 9. Klassen. Sie waren alle freiwillig dabei, ohne Benotung, sehr engagiert, haben in jeder Pause, bei jeder Gelegenheit geübt“, betont die Lehrerin Elena Giuri, die federführend in Sachen Drehbuch, Bühne und Requisite gemeinsam mit den Kollegen Wolfgang Pappe und Thomas Döller das Stück auf die Bühne brachte. Herausragend spielte in einer sehr großen Rolle überaus authentisch Rüzgar als Dewey Finn, leidenschaftlicher Rockgitarrist und Sänger, aber stets knapp bei Kasse. Außerdem überzeugend waren Yannic als Deweys langjähriger Freund, der als Aushilfslehrer tätige Ned Schneebly, und Luna in der Rolle von Neds dominanter Freundin Patty, die sich so gar nicht mit Deweys unkonventioneller Lebensweise anfreunden möchte sowie die vielen weiteren Darsteller und Sänger:innen.
Zur Story:
Um an Geld zu kommen tritt Dewey auf etwas krummen Wegen und in Ned Schneeblys Namen eine Stelle als Aushilfslehrer an und führt seine musikalisch begabten Schüler mit genialen Tricks abseits von Konventionen, Regeln und dem üblichen Lehrplan an die Liebe zur Rockmusik heran und bereitet sie auf diesem Wege auf den Wettbewerb „Battle of the Bands“ vor, das sie am Ende, gegen alle Widerstände für sich entscheiden können. Es bleibt die Erkenntnis, dass die Befreiung von starren Regeln und der Mut, neue, eigene Wege zu gehen, dazu führen können, mit Erfolg das zu tun, wofür man Leidenschaft empfindet nach dem Motto: Glaube an dich und tue das, was Du liebst, mit ganzer Kraft und Leidenschaft – an diesem Abend auf der Schulbühne war es die Rockmusik.
Möglichkeit Musik und Kunst als Schwerpunkt zu wählen – im Zentrum steht das eigene Tun
Nicht nur an diesem Abend im Musical, an der Gesamtschule Nord haben Musik und Kunst als wählbare Schwerpunktfächer grundsätzlich eine herausgehobene Bedeutung, wie auch im Leitbild der Schule und im Schulprogramm nachzulesen ist. „Musikunterricht an der Gesamtschule Nord, das heißt auch immer: Musik machen“, so Pappe. Schlagzeugspielen, Keyboard, Gitarre, Bass und Singen sind von Beginn an zentraler Bestandteil des Musikunterrichts, in dem das Musizieren am Instrument im Vordergrund steht, d.h. schon mit Beginn des 5. Jahrgangs, dessen Schüler:innen sich bereits am Donnerstag Mittag bei einem separaten Konzert erproben und erfahren durften, was es bedeutet, sich auf ein großes Ziel vorzubereiten und schließlich auf der Bühne zu präsentieren.
Kunstlehrerin Lorsong zur Kunstausstellung: „Ich bin sehr froh, dass wir dieses Event jedes Jahr gemeinsam und so professionell gestalten.“
Das eigene Tun ist auch im Kunst-Unterricht von zentraler Bedeutung. Auch dieser ist eine tragende Säule der kulturellen Bildung an der Gesamtschule Nord.
Iris Lorsong, Kunst-Lehrerin der Schule, betont: „Der Kunst-Leistungskurs in der Sekundarstufe II ist ein Angebot unserer Schule, das von vielen Schüler:innen gerne wahrgenommen wird.“ Dieses Angebot ist ein besonderes Merkmal der Gesamtschule Nord. Beeindruckend die Ergebnisse, die an diesem Abend im Rahmen der Kunstausstellung zu sehen waren. „Dabei sind sehr viele Arbeiten in hoher Qualität und Vielfalt quer durch alle Jahrgänge: Grattagen, Collagen, Fotomontagen, Schablonendrucke, abstrakte Figuren, Materialbilder, Malereien teils auf Leinwand und Zeichnungen. Erwähnenswert auch die vielen politischen Arbeiten in der Oberstufe, die Einbindung bildgenerierender KI und die künstlerische Erstellung aufwändiger Stopmotion-Kurzfilme.“, so Lorsong stellvertretend für die vielen Kunst-Kolleg:innen, die mit großem Engagement in jedem Jahr die Ausstellung ermöglichen.
Wie auch im Fach Musik werden die künstlerischen Fertigkeiten der Schüler:innen von Beginn an in der Praxis gefördert und ausgebildet. Besucher staunten bei der näheren Betrachtung der Werke. Immer wieder war im Gespräch mit Besuchern - ob beim Rundgang durch die Ausstellung oder beim Ausklang an der Cocktailbar - zu hören:
„Ganz erstaunlich, was die Schüler hier lernen. Also, ich kann das nicht.“